Auf den Betriebsausflug fahren

Hallo allerseits,

meine erste Amtshandlung war ein Ausflug. Der Senat, in den ich bei den Uni-Wahlen im Sommer gewählt wurde, macht jedes Semester einen Ausflug. Diesmal besuchte man die Universität Strasbourg. Wir haben uns die Uni angeguckt und eine gemeinsame Senatssitzung mit dem Senat der Uni Strasbourg abgehalten, der in Frankreich gar nicht Senat heißt.

Die gemeinsame Sitzung bestand zu großen Teilen aus Selbstbeweihräucherung der jeweiligen Universitäten. Die zwei Institutionen wurden mit schicken Coporate-Design Powerpointfolien präsentiert. Ausgiebig verglich man gegenseitig die Zahl der Sonderforschungsbereiche, die Zahl der Preisträger in den eigenen Reihen und natürlich das Volumen der Drittmittelfinanzierung (Drittmittel sind Mittel, die Universitäten von privaten Geldgebern bekommen. Das können politische Stiftungen, Anwaltskanzleien oder Rüstungskonzerne sein). Ich fühlte mich ein bisschen in die 5. Klasse zurückversetzt, als es in meiner Grundschulklasse sehr in war, Modellflugzeuge zu kaufen und damit in der Schule zu prahlen. Es gab allerdings zum Schluss hin auch Raum für Diskussionen über die Exzellenzinitiative, die von Seiten der Studierenden als zu forschungslastig kritisiert wurde.

Danach haben wir uns den Campus angesehen (er ist ziemlich, ziemlich groß) und waren u.a. in einem recht beeindruckenden Bau auf dem 19. Jahrhundert. In dessen Keller gibt es eine tolle Sammlung von Gipsabgüßen, die irgendein Archäologe der Uni einst vermacht hat. Der Schild eines Zentauren wurde (wohl im Jahr 1968) mit dem Schriftzug „CRS-SS“ verziert. Die CRS sind das französische Euqivalent zur deutschen Bereitschaftspolizei, die insbesondere bei Demos eingesetzt werden.

Abschließend gab es dann lecker Häppchen und französisches Bier für die, die wollten. Ich wollte. Abschließend habe ich mich sehr nett mir dem Präsidenten der Uni Strasbourg über die Vertretung der Studierenden an der Uni unterhalten (besonders mächtig sind die Straßburger Studies offenbar auch nicht). Er ist ein netter Zeitgenosse und spricht genug Deutsch, damit man sich verständigen kann. Ich verstehe Französisch zwar ganz gut, aber das Sprechen fällt mir ziemlich schwer.

Alles in allem ein ganz interessanter Einstand in mein Vorstandsjahr.

Es grüßt,

Lennart

[Anmerkung: wie man mir zugetragen hat, werden auch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) etc. als Drittmittel verbucht, es sind also nicht ausschließlich „private“ Mittel.]

Ein Gedanke zu „Auf den Betriebsausflug fahren

  1. jepp, die DFG ist der größte Drittmittelgeber.
    Ich wünsche dir alles gute fürs kommende Jahr. Ich freue mich dass du einen Blog während deiner Amtszeit schreibst, es wird viel zu ebrichten geben- ich hoffe du findest Zeit.

    Grüße aus dem Altvorstands-OFF

    Albrecht

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