Wahlkampf

Hallo allerseits,

alle Jahre wieder steht sie ins Haus. Die Uniwahl. Am 3. Juli, traditionell dienstags, ist es soweit. Die Studierendenschaft wählt ihre VertreterInnen in Senat und Fakultätsräten und die Mitglieder des mundtoten AStAs. Alle Jahre wieder wird die Uni eine Woche lang mit einer absurden Menge von Plakaten zugekleistert. Die Hochschulgruppen, die dem u-Modell feindlich gegenüberstehen, erwachen zu außerhalb des Wahlkampfes ungekannter Aktivität (auf der Website des RCDS Freiburg findet sich unter „Aktuelles“ aus dem Jahr 2012 bislang genau ein zwei Einträge, beides Standardtexte der landesweiten Anti-VS Kampagne der Hobby-Theisten, siehe Die VS einführen (ohne den RCDS)) und am Ende gewinnt das „Bündnis für u-asta und u-Fachschaften“ (buf). Damit ist der Fortbestand des u-Modells ein weiteres Jahr gesichert. Am Abend geht man dann auf die Wahlparty, trinkt gemütlich ein Bier und es ist alles genau so wie vor der Wahl. So war es zumindest die letzten zehn Jahre und es gibt keine Anzeichen, warum es dieses Jahr anders werden sollte.

Für den Vorstand bedeutet das trotzdem viel Arbeit. Wir müssen Plakate layouten, Geld für den Wahlkampf von den Fachschaften organisieren, mit der Uni und den anderen Hochschulgruppen abklären, wann und wo plakatiert werden darf, Texte für den u-vote, die Wahlausgabe des u-boten, schreiben und noch so einiges mehr. Dieses Wochenende haben wir sehr viele Plakate gelayoutet und dann – sonntags um 2 Uhr morgens – an die Unidruckerei geschickt. Unser Büro ist mit Anschaungsexemplaren vollgekleistert und folglich ziemlich orange. Das Füllen der zwei Listen (der u-asta tritt traditionell mit zwei Listen an – buf a und buf b) mit KandidatInnen ist zum Glück schon gemacht. Das ist ebenfalls relativ viel Arbeit, da wir jeweils sechs Frauen und sechs Männer auf jeder Liste haben wollen und wir versuchen, auf beiden Listen jeweis KandidatInnen aus allen 11 Fakultäten zu haben. Bei nur 12 Plätzen pro Liste ist das nicht immer ganz einfach. Wir haben es aber gut hinbekommen und die Listen sind auch rechtzeitig eingereicht worden. Aufgrund der ererbten Legende, man könne Listen nur an einem bestimmten Stichtag abgeben, wurde schon diskutiert, wer morgens um sieben zur Verwaltung muss, um die Listen abzugeben. Jemand – ok ich verrats, ich war’s – kam auf Idee einfach mal bei der Verwaltung zu fragen, ob das tatsächlich so ist. Die Antwort: nein.

Der tatsächliche Wahlkampf beginnt dann eine Woche vor der Wahl. Bis Mitternacht gilt Friedenspflicht, dann brechen alle Dämme. Leute ziehen nachts durch die Uni und hängen alle Plakate an jede Wand, die sie finden können. Meist nimmt man ein paar Bier mit und amüsiert sich gut. Und am Ende gewinnt der u-asta. Wie jedes Jahr.

Es grüßt,
Lennart

P.S.
Ich bin gespannt, welche geistreichen Plakate sich „die Opposition“ dieses Jahr einfallen lässt. Auf derart effektive wie unterhaltsame Selbstdemontage wie im letzten Jahr können wir nur hoffen.

3 Gedanken zu „Wahlkampf

  1. Pingback: Alle Jahre wieder? « Wahlsinn

    • Da hast du recht, ich werde es gleich mal im Text korrigieren. Ich hatte nur auf Aktuelles/Februar 2012 geklickt und da habe ich nur den einen Text gefunden. Ändert an der Gesamtsituation aber nichts.

      Zu deiner Frage: das haben im AK-Wahlkampf Aktive berichtet. Vielleicht war das in den letzten Jahren auch so.

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